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Osama Bin Laden wird 50 09.03.2007 - 10:37 von GI-Joe556

Allgemein 08. März 2007
Osama Bin Laden feiert Geburtstag - und genießt die Freiheit

Ginge es nach US-Präsident George W. Bush, wäre der meistgesuchte Mann der Welt nur 44 Jahre alt geworden. "Tot oder lebendig" wolle man Osama bin Laden haben. Das hatte Bush nach den Anschlägen vom 11. September 2001 verkündet - und 25 Millionen Dollar Kopfgeld auf den El-Kaida-Chef ausgesetzt. Doch weder Kopfgeld, Geheimdienst, Sondereinheiten oder unbemannte Drohnen konnten den Terroristen bisher zur Strecke bringen. Glaubt man "Taliban-Militärchef" Mullah Dadullah, ist Bin Laden am Leben, und wenn die Angaben von Interpol stimmen, begeht der Islamist an diesem Samstag seinen 50. Geburtstag - in Freiheit.
Trotz weltweiter Fahndung noch nicht gefasst

"Er ist noch kein Märtyrer geworden", sagte Dadullah in einem vom britischen Sender Channel 4 ausgestrahlten Video. "Wir wissen, dass er noch lebt." Nach Ansicht von Experten spricht manches dafür, dass Dadullah Recht haben könnte: So würden es sich Bin Ladens Gefolgsleute kaum entgehen lassen, den Tod ihres Anführers zu verkünden. Der Terrorchef würde so zum Märtyrer, der trotz beispielloser weltweiter Fahndung nie ins Netz gegangen wäre. Der US-Regierung hingegen wäre jede Chance genommen, ihren Staatsfeind Nummer eins lebend gefangen zu nehmen und ihn - wie den gedemütigten irakischen Ex-Diktator Saddam Hussein - vor Gericht stellen zu lassen.
Mehr Spezialagenten ins pakistanische Grenzgebiet

Auch in Washington scheint man zu glauben, dass Bin Laden noch am Leben ist. "Berichte, dass die Spur eiskalt geworden ist, sind nicht korrekt", zitierte der US-Sender ABC einen nicht näher genannten Regierungsbeamten. Der Geheimdienst CIA schicke daher zusätzliche Spezialkräfte ins pakistanische Grenzgebiet zu Afghanistan, wo Bin Laden vermutet wird. Doch der bärtige und laut Interpol stattliche 1,96 Meter große Islamist, der Turban trägt und sich früher gerne mit Maschinenpistole ablichten ließ, steht schon lange im Ruf, seinen Häschern immer wieder zu entkommen.
Osama - ein "Kind" der USA

In einer "Kriegserklärung" rief Bin Laden 1998 alle Muslime weltweit dazu auf, Amerikaner zu töten. Dabei waren es einst ausgerechnet die USA, die bei Bin Ladens Aufstieg halfen. Der Spross eines reichen saudischen Bauunternehmers - er soll das 17. Kind seines Vaters sein - war in den 80er Jahren Mitorganisator des von Washington unterstützten Widerstands der Mudschaheddin gegen die sowjetischen Besatzer in Afghanistan. Ende der 80er Jahre ging aus Bin Ladens Netzwerk El Kaida, die Basis, hervor.
Bin Laden entkam immer wieder

Seitdem werden die Zellen seiner Terror-Truppe und ihrer Verbündeten für viele Anschläge verantwortlich gemacht, denen Menschen in etlichen Ländern zum Opfer fielen. Bin Laden selber überlebte 1996 in Khartum (Sudan) ein Attentat. Im August 1998 verfehlten ihn US-Marschflugkörper in Afghanistan. Der Einmarsch der US-geführten Koalitionstruppen dort stürzte zwar Ende 2001 das Taliban-Regime, das sich geweigert hatte, den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von New York und Washington auszuliefern. Doch der Terrorist, der sich in seine Bergfestung Tora Bora zurückgezogen hatte, entkam erneut.
Eher Symbolfigur als Organisator

Seitdem wurden zwar mehrere El-Kaida-Führungskader gefasst, doch sie bewiesen ihrem Idol offenbar auch in Gefangenschaft Loyalität - jedenfalls führten ihre Verhöre nicht zur Festnahme Bin Ladens. So ungeklärt wie die Frage nach dem Ort seines Verstecks ist auch die nach seiner Rolle bei El Kaida: Westliche Experten vermuten, er sei inzwischen mehr Symbolfigur des islamistischen Terrors denn tatsächlicher Organisator von Anschlägen. Bei allen offenen Fragen steht allerdings eines fest: Auch fast fünfeinhalb Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 bleibt das Phantom Bin Laden ein Stachel im Fleisch der einzigen verbliebenen Weltmacht USA. (dpa, N24.de)


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